Sie kamen im August 2015 im Rahmen des Kultursommers in Görwihl in unsere Evangelische Hauskapelle in Görwihl. Die Gemeinde wollte sich anschließend nicht mehr davon trennen und hat sie im Januar 2016 erworben. Am 1.Mai 2016 haben wir die Bilder im Anschluss an einen Gottesdienst zu dem dargestellten Bonhoeffer- Gedicht mit der Künstlerin gemeinsam eingeweiht. Regina Hiekisch aus Unterkirnach sprach während ihrer Einführung in die eigenen Arbeiten von Bildern generell als von einem „Handlauf für die Augen“, damit sie sehen lernen, was tiefer liegt und zur Glaubenshilfe werden können. Dieses Ziel verfolgt die Künstlerin mit ihrer Kunst und wünschte der Evangelischen Kirchengemeinde, dass ihre Bilder genau das wirken: Die Hoffnung auf Gott wachhalten, damit wir den Glauben durchhalten, auch wenn wir Böses erleiden müssen. Wörtlich sagte die Künstlerin, die zuerst im Nationalsozialismus und später in der DDR am eigen Leib erfahren hat, was Bedrängnis ist, dass das Böse nur dadurch überwunden werden kann, indem man es erträgt. Daraus erwachse dann eine ganz ungeahnte Kraft.
In ihrer Predigt zu dem genannten Bonhoeffer – Lied hatte Pfarrerin Heidrun Moser den geschichtlichen Hintergrund für das Lied Dietrich Bonhoeffers beleuchtet. Regina Hiekisch erzählte der Gemeinde mit sehr berührenden Worten, wie sie dazu gekommen war, gerade dieses Gedicht Dietrich Bonhoeffers ins Bild zu setzen. Die Künstlerin hat sowohl den Nationalsozialismus, als auch die DDR erlebt und hat Erfahrungen machen müssen, die ihr unmittelbar den Zugang zu Bonhoeffers Lied ermöglichten.
Unser Chor Lichtblick gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit. Hier können Sie die Strophen 4-7 von "Von guten Mächten" anhören:
Der Text des Gedichtes ist nachzulesen im Evangelischen Kirchengesangbuch Nr. 65 und im Gotteslob: 430 und direkt hier:
Von guten Mächten
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Text: Dietrich Bonhoeffer (1944), Evangelisches Gesangbuch (EG), Lied 65