Karlsruhe. Erstmals werden am Weltfriedenstag der Vereinten Nationen, dem 21. September, um 18 Uhr in ganz Europa die Glocken läuten. „Frieden sei ihr erst Geläute!“ ist die Initiative zum europaweiten Glockenläuten überschrieben, der sich auch die Evangelische Landeskirche in Baden angeschlossen hat. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat den Tag 2018 zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und mit Blick auf die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit zum Internationalen Gebetstag für den Frieden erklärt. Auch in Baden laden viele evangelische Kirchengemeinden für den kommenden Freitagabend zum Friedensgebet ein.
„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“ Diese 70 Jahre alte, klare Botschaft der 1. Vollversammlung des Weltkirchenrates ÖRK 1948 in Amsterdam habe nichts von ihrer Gültigkeit verloren, betont Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh. Mehr als 40 Millionen Opfer, Tote und Verletzte, des Ersten Weltkriegs, mahnten „uns Nachfolgende, sich für gerechten Frieden, zivile Konfliktlösungen und Gewaltfreiheit einzusetzen“. Inzwischen verblasse die Erinnerung an die Schrecken der beiden Weltkriege in Europa zunehmend. Nationalistische Parolen und steigende Militärausgaben zeigten, dass „der Krieg wieder zu einem zentralen Mittel der Politik geworden ist, obwohl er in keinem der zahlreichen aktuellen Konflikte in Afghanistan, Syrien, der Ukraine, dem Jemen, dem Südsudan, in Nigeria und anderen Ländern bisher zu nachhaltigen politischen Lösungen geführt hat“, so der Landesbischof. Im Friedensgebet richten die badischen Kirchengemeinden deshalb am 21. September 2018 gemeinsam mit ihren Geschwistern in der EKD, Europa und weltweit ihr Gedenken an 100 Jahre Ersten Weltkrieg auf den weltweiten ökumenischen Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens heute aus.