Predigt

  • Predigt: Jesaja 9,1-6

    Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus!

    AMEN

    Aus dem Buch des Propheten Jesaja:

    Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man beute austeilt. Denn Du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am tage Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn daher geht, und jeder Mantel durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. Denn uns ist ein Kind geboren

    Ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter.

    Und er heißt: Wunder-Rat - Gott-Held - Ewig-Vater – Friedefürst,

    auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich,

    das er´s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.

  • Liebe Gemeinde,

    heute wollen wir den Predigttext aus dem Johannesevangelium mit verteilten Rollen vortragen. Es ist ein Abschnitt aus dem Johannesevangelium: Joh 4,5-7; Joh 4,9-22; Joh 4,24-30;Joh 4,39-42

    Erzähler: Jesus kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war mittags um 12.00 Uhr. Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Jesus: Gib mir zu trinken!

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus! Amen

    Text: Johannes 1, 1-5/Johannes 1, 9-14

    Liebe Gemeinde,

    das Geheimnis von Weihnachten besingt dieser Text. Und eigentlich kann man über Geheimnisse nicht reden, sonst könnte es passieren, dass man sie zerredet, wo sie doch irgendwie ganz heilig sind und unaussprechlich und wunderbar zugleich. Man kann sie nur mit dem Herzen sehen und begreifen, nicht mit dem Verstand.

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus! AMEN

     

    Text: Johannes 8,3-11

     

    Liebe Gemeinde,

     

    das ist eine heftige Szene, die sich da vor unserem inneren Auge abspielt, während wir diesen Text hören! Da wird ein Mensch an den Pranger gestellt. Was er falsch gemacht hat wird öffentlich bloß gelegt. Sein Privatestes wird nach außen gezerrt und andere sitzen über ihn zu Gericht. Wir wissen, wie schnell das oft geht: Sarazzin, dann Wulff und wer wird der Nächste sein?

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn Jesus Christus! AMEN

    Text: Johannes 8,12-16

    Liebe Gemeinde,

    Jesus ist das Licht der Welt! Was bedeutet das? Da gibt es einen, der das Dunkel der Welt hell macht. Der Evangelist Johannes setzt also voraus, dass die Welt dunkel ist, dunkel von dem vielen Leid und all dem, was nicht so ist, dass Menschen getrost leben können. Dunkel, damit meint er Intoleranz, Ungerechtigkeit, Leid, Quälerei, Krankheit, Böses in jeder Form und Gestalt, eine Welt, die gott-los ist!

  • Text: Kol 3,12-17

    Liebe Gemeinde,


    heilig - geliebt - auserwählt! So werden wir heute angesprochen! Das sollen wir sein, Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte?
    Nein, so fühle ich mich gar nicht! Im Augenblick und bei diesem Zustand der Welt fühle ich mich gar nicht wohl und schon gar nicht heilig. Und was Paulus uns da schreibt, was uns als Christen sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte, das kann ich an mir nicht feststellen: Erbarmen, das von Herzen kommt, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld. Einander vergeben, die andern lieben und das Herz voll Frieden? Bin ich dankbar? Habe ich Lust, Gott Loblieder zu singen?
    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn Gott jetzt eine Liste zu Abhaken hätte für jeden von uns, wie würden wir da abschneiden? Welche Note bekämen wir von ihm im Christsein? Mir entringt sich da nur ein tiefer Seufzer! Nein, von all der Heiligkeit kann ich an mir nichts feststellen. Wenn das die Messlatte Gottes ist, was rettet uns dann?

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus! Amen

    Text: Kolosser 3,23-24

     

    Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, denn ihr wisst, dass ihr vom Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Dient dem Herrn Christus!

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von

    unserem Herrn, Jesus Christus, AMEN

    Text: Kolosser 4,2-6

    Lasst nicht nach im Beten!

    Seid dabei wachsam und dankbar!

    Betet auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffnet für das Wort und wir das Geheimnis Christi predigen können, für das ich im Gefängnis sitze.

    Betet, dass ich es wieder offenbaren und verkündigen kann, wie ich es muss.

    Wandelt wiese im Umgang mit den Außenstehenden und nutzt die Zeit!

    Eure Worte seien immer freundlich, doch mit Salz gewürzt. Dann werdet ihr jedem in der rechten Weise antworten können.

  • Text: Lukas 12,15-21

    Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn Jesus Christus, Amen

    Liebe Gemeinde,

    Jesus hat diese Geschichte erzählt, weil zwei Brüder sich nicht über ihr Erbe einigen konnten und der schwächere von beiden ihn um Hilfe bat. Jesus soll das geltende Recht durchsetzen. Danach gehören zwei Drittel dem älteren Bruder, ein Drittel dem jüngeren. Jesus weigert sich, den Erbschlichter zu machen. Vielmehr sagt er: Niemand lebt davon, dass er viel besitzt!

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von dem Kind in der Krippe, JESUS CHRISTUS! Amen

    TEXT: Lukas 2,10-11

    Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren wird; denn euch ist heute in der Stadt Davids der Heiland geboren -, das ist Christus, der Herr!

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus, AMEN

    Predigt : Lukas 9,57-62

    57Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu Jesus: Ich will dir folgen, wohin du gehst.

    58Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.

    59Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.

    60Aber Jesus sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!

    61Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Haus sind.

    62Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

  • Text: Markus 10,17-27

    Liebe Gemeinde,

    diese Geschichte aus der Bibel macht nicht fröhlich. Im Gegenteil! Sie wühlt auf, macht unruhig und nachdenklich. Sofort vergleichen wir uns mit diesem jungen Mann. Niemand von uns muss Hunger leiden. Wir haben genug anzuziehen, wir haben ein Dach über dem Kopf. Es geht uns rein äußerlich nicht schlecht. Wir haben Grund genug, heute am Erntedankfest Gott zu danken.

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus! AMEN

    TEXT: Matthäus 20,1-16

    Liebe Gemeinde,

    das ist ein  Ding! Würde sich ein Unternehmer heute so verhalten, das würde Schlagzeilen machen und die gesamte Ordnung in seinem Betrieb zerstören. Wahrscheinlich würden schon am nächsten Tag alle Arbeiter erst um 17.00 Uhr zur Arbeit antreten. Warum auch früher, wenn man hier für eine Stunde Arbeit denselben Lohn bekommt wie sonst für 12 Stunden!

  • Text: Matthäus 21,1-11

    Liebe Gemeinde,

    Wer ist der? So fragen die Leute in Jerusalem, als Jesus auf einem Eselsfüllen in die Stadt einreitet. Wer ist dieser Jesus?

    Wer ist dieser Mann aus Nazareth? Was würden Du heute Morgen sagen? Wer ist Jesus für Dich?

  • Gnade sei  mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus! Amen

    Text: Matthäus 4,12-17

    Liebe Gemeinde,

    das Dreikönigsfest liegt hinter uns. Die Sternsinger waren da. Die Weihnachtszeit neigt sich dem Ende zu. Der Stern über Bethlehem hat den Weisen den Weg gewiesen zu dem Christuskind, zu dem Licht der Welt, zum Licht aller Völker. Jakobs Stern ist allen aufgegangen. Wenige haben es bemerkt. Ein paar Hirten eben und diese Weisen von weit her aus dem Orient. Ist das Licht des Sterns nun wieder in der Versenkung verschwunden, so wie wir jetzt auch wieder unsere Goldsterne und den ganzen Weihnachtsglanz auf den Dachboden oder in den Keller tragen und dort gut verstauen?

  • Text: Matthäus 7,24 - 29

    Liebe Gemeinde, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden,

    aus dem Sandkastenalter seid ihr heraus, endgültig! Und ihr wisst schon ganz genau, dass die Tage einer Sandburg gezählt sind. Sie hat keinen langen Bestand. Ein rechter Windzug reicht, dass die Türmchen fallen und wenn die Flut kommt, dann ist die ganze Burg dem Erdboden gleich. Insofern erzählt Euch Jesus hier mit seinem Gleichnis nichts Neues. Ein Haus, das der Bauherr auf sandigen Untergrund baut, das kann er vergessen. Ein rechter Gewitterregen und der Sturmwind dabei reicht, um es zu Fall zu bringen. Ein Haus, das halten soll, braucht hierzulande ein gutes Fundament, am besten einen Keller, in die Erde hineingegraben und dann ausgeschalt und zementiert, ein gutes Fundament für ein Haus.

  • Text: Römer 1,1-7

    Liebe Gemeinde,

    wir bekommen heute Morgen einen Weihnachtsbrief des Apostels Paulus. Er hat ihn freilich an die christliche Gemeinde in Rom geschrieben. Aber ein Weihnachtsbrief, der wird nicht alt und verliert nichts von seiner Aktualität. Ich will ihn Euch jetzt einmal in unserer Sprache vorlesen:

    Liebe Christen und Christinnen in Rom,

    ich schreibe Euch dies im Auftrag unseres Herrn, Jesus Christus! Ihr seid von Gott geliebte Menschen, ihr seid solche, die er sich ausgewählt hat, dass sie die gute Botschaft weitererzählen. Und darum sage ich euch, was ihr dazu unbedingt wissen müsst:

    Jesu von Nazareth ist geboren worden wie wir alle, von einer jungen Frau, mit Namen Maria. Ihr Verlobter, Josef, war ein direkter Nachkomme des Königs David. Nun könnte jemand sagen: Was soll daran Besonderes sein, weshalb muss man das wissen? Von Davids Königshaus spricht man nicht mehr. Und dieser Josef war ein ganz normaler Handwerker, ein Zimmermann, nicht mehr. Es ist aber wichtig, denn daran könnt ihr erkennen, dass Gott sein Wort hält und dass er in unser ganz normales, in unser leidgeprüftes in unser gar nicht vollkommenes Leben hereinkommt.

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott, unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus! AMEN

     

    Text: Sacharja 9,9 und 10

  • Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott unserem Vater und von unserem Herrn, Jesus Christus. Amen

     

    Liebe Gemeinde,

     

    jetzt kennt Ihr Erwachsenen erst die halbe Geschichte Gottes mit Jona. Da saß der Jona nun am Strand, dort hingespuckt von dem großen Fisch, den Gott ihm zur Rettung geschickt hat. Aber die Geschichte geht natürlich noch weiter! Und ich will euch erzählen, wie es ausgegangen ist mit Jona!

    Kaum hatte der Jona wieder Luft zum Atmen, da sagte Gott noch einmal zu ihm: „ Jona! Steh auf! Geh nach Ninive!“ Und Jona gehorchte. Riesengroß war die Stadt! Drei ganze Tage dauerte es, wenn man von einem Ende zum anderen gehen wollte. Jona wagte sich hinein. Er dachte, wenn Gott mich aus einem Sturm retten kann, dann kann er mich auch heil durch diese Stadt bringen! Aber was sah er nicht alles in dieser gottlosen Stadt! Die Menschen überfielen die Schwächeren und raubten sie aus. Sie schlugen aufeinander ein. Es gab Tote und Verletzte. Keinen kümmerte das. Jona packte die Wut, als er das alles sah. Und plötzlich wusste Jona, was er diesen Menschen von Gott sagen sollte. Er stellte sich auf den Marktplatz und rief laut:“ So spricht der Herr: Es sind noch 40 Tage, dann wird Ninive untergehen!“ Da horchten die Menschen auf. Sie blieben stehen. Sie wurden blass. Sie schauten einander entsetzt an. Immer mehr Menschen kamen und hörten, was der Jona rief. Erschrocken fragten sie: „Was sollen wir jetzt machen? Wir haben Gott beleidigt. Wir wollen zu ihm beten und uns ändern!“ So riefen sie durcheinander. Als das der König in seinem Palast hörte, nahm er seine Krone ab und zog seinen Königsmantel aus. Ein Trauerkleid zog er an und befahl: Lasst euer Streiten, Schlagen, Stehlen und Morden! Betet zu Gott! Vielleicht verzeiht er uns noch." Und alle Menschen in Ninive beteten zu Gott, die Männer, die Frauen und die Kinder. Und sie baten Gott: Herr, vergib uns! Und sie hörten auf mit Stehlen und Morden und Lügen. Als Gott das sah, da tat es ihm leid um die Menschen in Ninive, und er beschloss: Ich will die Stadt nicht zerstören.

    Jona aber baute sich draußen vor der Stadt eine Hütte. Dort setzte er sich hin und wartete darauf, dass Gott die Stadt zerstören würde. Endlich sollten die Menschen ihre gerechte Strafe bekommen. Aber es geschah nichts. Nicht am 40. Tag und auch nicht am 41. Tag. Ninive stand immer noch da stolz und prächtig wie eh und je.

    Da packte den Jona der Zorn und er fing an mit Gott zu streiten und sagte: Siehst Du Gott, das habe ich mir gleich gedacht, als ich noch daheim war. Darum wollte ich auch gar nicht nach Ninive gehen. Ich wusste doch, dass du gnädig, barmherzig und geduldig bist und dass du Menschen immer retten willst. Aber mich macht es zornig, dass Du mich predigen schickst, in 40 Tagen soll eure Stadt untergehen und dann lässt du sie stehen! Jona ist so ärgerlich, dass er am liebsten tot sein will.

    Plötzlich sah Jona eine Pflanze, die sich an seiner Hütte hochrankte. Ihre Blätter reichten schon über das Dach und gaben Jona Schatten. Jona staunte. Er hatte gar nicht gemerkt, wie sie gewachsen war. Jona freute sich an der großen Pflanze. Aber ganz früh am nächsten Morgen schickte Gott ein kleines giftiges Würmchen, das stach die Pflanze und bis Jona aufwachte, waren alle Blätter welk. Da war Jona wieder so ärgerlich, dass er am liebsten tot sein wollte.

    Gott fragte den Jona: Meinst Du, dass Du zu recht so ärgerlich bist wegen der Pflanze, die du nicht gesät und nicht begossen hast? Dir ist es leid um die Pflanze, weil sie verdorrt ist? Aber um die Menschen in Ninive ist es dir nicht leid? Kannst Du etwa ruhig zusehen, wie sie sterben? Ich kann das nicht. Ich habe sie geschaffen, jede und jeden von ihnen.

    Da hört die Geschichte von Jona auf und der Erzähler lässt uns allein. Den Schluss sollen wir uns selber ausdenken. Wie wird der Jona wohl reagiert haben auf das, was Gott ihm da gesagt hat?

    Ist er ärgerlich geblieben über die Güte Gottes? Oder hat er vielleicht bei sich gedacht, wie geduldig ist doch Gott mit seinen Menschen – im Grunde doch zuallererst mit mir!

    Die Geschichte von Jona, ist eine Geschichte von Gottes unendlicher Liebe zu seinen Menschen, nicht nur zu seinem eigenen Volk Israel, sondern sogar auch zu dessen Feinden. Ninive war die Hauptstadt der Assyrer, eines geschichtlichen Erzfeindes Israels. Die Botschaft des Jonabuches, dass Gott diese Stadt durch Jona retten wollte, die muss ungeheuerlich gewesen sein für manche Kreise damals in der jüdischen Gemeinde.

    Aber es strahlt da eine Weite des Denkens über Gott zu uns herüber, die auch uns heute weiterbringen kann, in unserem Denken über das Miteinander von Christen und Nichtchristen zum Beispiel. Wir Christen haben Gott nicht gepachtet. Er ist der Schöpfer und Herr aller Menschen, gleich welcher Hautfarbe oder Religion sie sind. Er ist der Herr von Juden, Christen und Muslimen, von Buddhisten und Hinduisten, und er ist der Schöpfer und Herr auch all der Menschen, die nicht an ihn glauben. Und ich bin überzeugt, dass er ein friedliches, tolerantes Miteinander von uns haben will. Gott will doch, dass allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, zur Erkenntnis Gottes selbst. Die Geschichte von Jona bringt mich zu dieser Überzeugung. Da sind zuerst die Matrosen auf dem Schiff, mit dem Jona von Jafo nach Tarsis fährt. Die beten im Sturm ein jeder zu seinem Gott. Das setzt voraus, dass sie aus aller Herren Länder stammten und alle zu verschiedenen Göttern ihre Zuflucht nahmen. Und diese Menschen erfahren von Jona, dass sein Gott, derjenige ist, der den Himmel und die Erde und das tobende Meer geschaffen hat und dem ein einziger Mensch so wichtig ist, dass er seinetwegen einen gewaltigen Sturm schickt, um denselben zur Einsicht zu bewegen. Zu welcher Einsicht denn? Gott sagt dem Jona: Schau mal, die Menschen in Ninive werden zugrunde gehen, wenn keiner bereit ist, ihnen zu sagen, dass sie Fehler machen, die Unfrieden und Elend bringen. Einer muss seinen Mund auftun und das Unrecht beim Namen nennen. Jona hat zunächst gedacht, die Leute von Ninive könnten ihm egal sein, das sei nicht sein Problem und außerdem hatte er Angst, sie könnten ihn töten. Gott bringt Jona schonend bei, erstens, dass er ihn schützen könne und zweitens, dass ihm seinerseits das Ergehen der Menschen von Ninive ganz und gar nicht egal sei.

    Viele Menschen heute meinen, Gott interessiere sich nicht für seine Menschheit. Es sei ihm piepegal, was mit unserem kleinen Leben und mit der großen Weltgeschichte werde. Ja, er schaue einfach weg und deshalb brauche man sich auch für Gott gar nicht mehr interessieren, weil er keine Wirklichkeit sei, die für uns Bedeutung habe. Das Jonabuch erzählt anders von Gott und bekennt ihn als den EINEN, der sich leidenschaftlich für jeden Menschen interessiert. Und zwar gleichgültig, welche Religion dieser Mensch hat oder woher er kommt. Die Matrosen aus aller Herren Länder glauben nach dem Sturm ALLE an den Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, genauso wie der Jona. Gott schafft den Glauben in ihnen durch sein widerstrebendes Werkzeug, den Jona. Noch in seiner Verweigerung dem Auftrag Gottes gegenüber, finden ganz fremde Menschen zum Glauben an den Gott Israels.

    Genauso geht es mit den Leuten von Ninive. Die hatten wahrhaftig mit dem Gott Israels nichts am Hut. Die gingen ohne Frömmigkeit durchs Leben. Denen fehlte nach ihrer Meinung nichts, bis Jona kam, der gar nicht predigen wollte und ihnen sagte: Ihr Leute, Gott findet euer Leben so schlimm, dass er nicht länger zuschauen will. 40 Tage habt ihr noch Zeit, um etwas zu ändern. Das wundersame ist, die Leute von Ninive hörten Jona zu und gaben ihm Recht. Sie ließen sich auf Gott ansprechen, den Gott, der jeden Menschen geschaffen hat, weswegen auch jeder Mensch eine Antenne für Gott hat. Tief in uns drinnen gibt es so etwas wie eine Hauskapelle. Da will Gott bei uns einziehen, wenn wir ihn reinlassen.

    Genau das taten die Leute von Ninive. Der Jona hätte ihnen das wahrscheinlich gar nicht zugetraut. Aber Gott schon. Und Gott brauchte den Jona, der mit seinen Füßen dort hinlief und mit seiner Stimme Gottes Botschaft sprach.

    Gott will sie nicht verloren gehen lassen, die Leute von Ninive, die taten, was ihnen gefiel und nicht nach Gott fragten. Gott dreht es den Magen um bei dem Gedanken, sein Gericht über sie vollziehen zu müssen. Und sein Rettungsakt gelingt. Menschen, die nichts von ihm wussten und hielten, hören sein Wort, kehren um und fangen an zu glauben.

    So ein Jona ist Gold wert für Gott. Manchmal denke ich, wir, von der Kirche, bleiben schön unter uns und trauen uns auch nicht so recht nach Ninive, mitten unter die Menschen, die von Gott nichts wissen oder halten. Das Pflaster ist uns auch zu heiß. Unter uns, da ist es kuschliger. Aber möglicherweise ruft uns Gott nach Ninive und wir sind schon unterwegs nach Tarsis.

    Den Jona hat Gott unermüdlich an seine Aufgabe gerufen. Offensichtlich wollte Gott unbedingt den Jona für die Predigt in Ninive. Und Jona hat es Gott nicht leicht gemacht. Eigentlich wundere ich mich, dass Gott dieses Geduldsspiel mitmacht. Zuerst muss er Jona auf seiner Fahrt nach Tarsis ausbremsen. Und dann, als Jona in seinem Rettungsfisch reif wird für seine Lebensaufgabe und endlich an Land gespuckt werden kann, da geht er zwar predigen, aber er trotzt wie ein dreijähriges Kind, als Gott Ninive dann gnädig ist und es nicht zerstört. Und er benimmt sich wie ein Kleinkind als Gott die Staude vertrocknen lässt. Ein Grund, das Leben wegzuwerfen ist das beides Mal für Jona. Und Gott macht das mit. Er legt Jona nicht übers Knie oder fängt an zu brüllen, wie wir menschlichen Eltern es dann manchmal tun, weil es so gar nicht zum Aushalten ist. Gott bleibt ganz geduldig und versucht, den Jona für sich zu gewinnen. Gott ist auch mit Jona barmherzig und gütig und geduldig über jedes Maß hinaus. Jona ist Gott unendlich wichtig.

    Diese Geschichte ist eine Geschichte von der Güte und Barmherzigkeit Gottes mit jedem Menschen. Es ist eine Geschichte,die davon erzählt, wie Gott das Leben jedes einzelnen Menschen leitet und begleitet. Und seht ihr, wie der alte Spruch hier vortrefflich anschaulich gemacht wird? Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber der Herr lenkt seinen Schritt. Wäre es nach Jona gegangen, der wäre bei seinen Schafen sitzen geblieben, sein Leben lang. Aber dann hätte er nie erfahren, was für ein gewaltiger Prediger er eigentlich war und wie viel Geduld Gott mit ihm hat. Jona wusste längst nicht alles über Gott und seine Lebensauffassung konnte noch manche Korrekturen vertragen. Man kann das Leben nicht verweigern, ohne Schaden dabei zu nehmen. Besser einmal in der Tiefe gelandet, als niemals auf Höhenflug gewesen zu sein. Besser einmal alles gewagt zu haben, als niemals etwas bewegt zu haben. Jona lässt sich ins Meer werfen, er springt nicht selber. Aber das war schon mal der Beginn von etwas ganz Neuem. Er verbringt drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches. Danach ist er wie neu geboren aus dem Leib des Fisches, bereit zu tun, was er soll.

    Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg. Die Matrosen hatten sich ihre Fahrt auch ganz anders vorgestellt. Geschäfte machen sind sie losgefahren. Als Glaubende kommen sie heim. Sie haben kein Geld gemacht, denn die Ladung ist über Bord gegangen. Aber sie haben doch etwas gewonnen, den Glauben an den Gott, der Himmel und Erde gemacht hat! Und die Menschen von Ninive, die wurden einfach nur beschenkt von Gott. Die hatten von Gott nie etwas erwartet, aber er lenkt sie direkt zu ihm hin durch den Jona.

    Wenn ich so darüber nachdenke, wie ist das denn mit uns? Wo setzt Gott uns ein und unser Leben und unsere Arbeit, damit er mit uns und auch mit denen, die mit uns leben zu seinem Ziel kommt? Wie oft lässt er uns etwas tun, was andere weiterbringt, ohne dass wir es ahnen? Wie oft lässt er andere etwas tun, was uns weiterbringt? Das wäre sicher spannend, wenn wir Gott dabei zuschauen könnten. Aber viel besser ist es, dass wir darauf vertrauen dürfen, dass er unseren Weg leitet und lenkt, ohne dass wir das immer sehen und merken, aber doch so, dass wir da ankommen, wo er uns haben will. Der Jona musste dabei durch die Tiefe, durch die Angst. Das Wasser schlug über ihm zusammen. Ja,- auch das mag zu Gottes Wegen mit uns gehören. Wenn wir nur glauben dürfen, dass Gott uns nicht aus seinem Blick und aus seiner Hut verliert. Und das tut er sicher nicht, das bezeugt uns die Geschichte von Jona. Gott kümmert sich um jeden einzelnen von uns. Und wenn es auch in unserem Leben nicht immer so läuft, wie wir das gerne gehabt hätten, dann dürfen wir wissen. Es ist EINER, der lenkt unseren Schritt zum Guten für uns und für andere.

    AMEN

  • Christus spricht:
    „Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben.
    Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.
    Denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

     

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